Versuchsaufbau
Der Versuch läuft wie folgt ab:
1. Psychoakustische Vormessung
2. Anamneseinterview für hypnotisches Training (30 min)
3. Hypnotherapeutisches Training (60 min)
4. Psychoakustische Nachmessung im Anschluss an den Versuch
5. Psychoakustische Nachmessung mehrere Wochen nach dem Versuch
Zu 1. Psychoakustische Vormessung
Gemessen werden die Tinnitusfrequenz, die Tinnituslautstärke, die Fähigkeit zur Frequenzunterscheidung sowie zur Lautstärkenunterscheidung in einem Frequenzbereich nahe des Tinnitustons.
Zur Messung der Tinnitusfrequenz werden dem Probanden Vergleichstöne vorgespielt, die er durch die Befehle „höher“ und „tiefer“ so lange korrigiert, bis sie der Tonhöhe seines Tinnitus entsprechen. Zur Messung der Tinnituslautstärke werden dem Probanden unterschiedlich laute Töne dieser Frequenz vorgespielt, bis möglichst genau ermittelt ist, welche Lautstärke ausreicht, um den Tinnitus zu maskieren (übertönen). Die Frequenzdiskrimination wird folgendermaßen gemessen: Der Proband hört nacheinander drei Töne, von denen zwei die gleiche Frequenz haben, und einer höher ist. Seine Aufgabe ist, herauszufinden, welcher der drei Töne der höchste ist. Antwortet der Proband richtig, wird der Unterschritt schrittweise verringert, antwortet er falsch, wird der Unterschied wieder vergrößert. Aus dem mehrfachen Hin- und Herpendeln der vorgespielten Frequenzen um den Schwellenwert (also den gerade noch bzw. gerade nicht mehr unterschiedenen Tonabstand) wird die Unterschiedsschwelle gemessen. Die Lautstärkediskrimination wird mit dem gleichen Verfahren gemessen, nur wird statt der Frequenz bei einem von drei Tönen die Lautstärke verändert.
Zu 2. Anamnesegespräch
Erfragt werden: Name und Alter des Probanden, Höhe des Tons oder der Töne, Klang des Tons, Seite des Symptoms, Alter, mögliche Auslöser und Beständigkeit des Symptoms, Beständigkeit, intensivierende und aufrechterhaltende Momente, Penetranz des Tones und Varianz der Lautstärke.
Zu 3. Hypnotherapeutisches Training
In ein einstündiges Gespräch werden mehrere hypnotherapeutische Interventionen eingebaut. Dabei wird in der Regel auf ein hypnotisches Ritual zum Erzeugen tiefer Trance verzichtet, sondern lediglich spontan auftretende Tranceeffekte genutzt.
Zu 4. Psychoakustische Nachmessung im Anschluss an den Versuch
Nach dem einstündigen Training werden die Messungen, die vor dem Gespräch durchgeführt wurden, wiederholt und mit den Messungen vor dem Versuch verglichen.
Zu 5. Psychoakustische Nachmessung mehrere Wochen nach dem Versuch
Nach mehreren Wochen werden die Messungen nochmals wiederholt und mit den bisherigen Ergebnissen verglichen. Weiter...