Die Ergebnisse im Überblick
Insgesamt wurde bei zwei Probanden eine vollständige Auflösung der Symptomatik und bei zweien eine Reduktion auf etwa 2/3 des anfänglichen Wertes erreicht. Die Probanden, bei denen eine vollständige Aufhebung möglich war, sind beide als Musiker tätig, so dass ein Zusammenhang zwischen Musikalität und Erfolg der Therapie möglich erscheint. Bei diesen beiden Probanden war auch eine Verringerung begleitender Hörstörungen, speziell der verminderten Fähigkeit zur Frequenzunterscheidung, feststellbar, bei einem von ihnen verbesserte sich auch die Fähigkeit zur Lautstärkenunterscheidung. Alle Verbesserungen traten unmittelbar nach der Behandlung auf. Bei den späteren Nachmessungen zeigten sich teils günstigere, teils ungünstigere Werte wie unmittelbar nach der Behandlung. Insgesamt blieb das unmittelbar nach der Behandlung erzielte Ergebnis über die folgenden Wochen zum großen Teil erhalten. Alle Probanden waren chronische Patienten.
- Beim ersten Probanden (12 dB seit 2 Jahren) war nach einer einstündigen Behandlung eine Reduzierung auf 6 dB, das heißt, auf die Hälfte des anfänglichen Wertes möglich. Nach einigen Wochen war die Lautstärke auf 10 dB gestiegen: eine Reduktion auf 8 – 9 dB wurde erreicht, das heißt, eine dauerhafte Reduzierung auf 2/3 bis 3/4 des ursprünglichen Dezibelwerts wurde erzielt. Die anfangs gestörte Fähigkeit, im Frequenzbereich des Tinnitus Tonhöhen zu unterscheiden, verbesserte sich um das Zwei- bis Fünffache.
- Beim zweiten Probanden (11 dB seit 5 Jahren) war in einer Sitzung eine dauerhafte und vollständige Aufhebung des Tinnitus möglich. Nur eines von ursprünglich drei Teilgeräuschen kehrte selten wieder; er konnte es dann jederzeit abstellen. Die Fähigkeit zur Tonhöhenunterscheidung und Lautstärkenunterscheidung im Frequenzbereich des Tinnitus war verbessert.
- Bei der dritten Probandin (2 dB seit gut 3 Jahren, “nervt sehr”) war eine vollständige Aufhebung des Tinnitus in einer Sitzung möglich, die Fähigkeit zur Frequenzunterscheidung war danach zum Teil deutlich verbessert. Ein Vierteljahr nach dem Versuch teilte sie mit, dass die positive Wirkung bis dahin geblieben sei. Aktuell sei nach dem Besuch eines Rockkonzerts wieder ein Ton vorhanden. Sie gehe davon aus, ihn mit den gelernten Methoden wieder auflösen zu können.
- Beim vierten Probanden (15 dB seit 38 Jahren) war innerhalb einer Stunde eine Reduktion des Tinnitus um ein Drittel auf 10 dB möglich. Die Nachmessungen acht Wochen später ergaben eine weitere Reduktion des Tinnitus auf 8 dB, also auf etwa die Hälfte der anfänglichen Lautstärke. Sowohl die Fähigkeit zur Unterscheidung von Frequenzen als auch von Tonhöhen war auf der Tinnitusfrequenz um etwa das Doppelte verbessert.